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Die Gartenpflegetipps bis September 2023

Trockenheit und Wässerung

Nach der letzten Hitzewelle im Juni, sollte bei den verbleibenden Zweiflern angekommen sein, dass es einen Klimawandel gibt und dieser nur noch abgemildert, aber nicht verhindert werden kann.

Selbst nach dem kühlen und feuchten Frühjahr, vermochte der Niederschlag nicht in tiefere Bodenregionen vorzudringen. Das bedeutet für unsere Grundwasserbestände, dass diese auf Dauer zur Neige gehen.

Zwar besteht in den meisten Regionen hier im Rhein-Main-Gebiet noch kein Wässerungsverbot, allerdings wurden und werden zeitweise Verbote ausgesprochen, Pools oder mobile Schwimmbecken zu füllen, so dass eine Ausweitung auf die Bewässerung jederzeit folgen kann.

Bei vielen Gartenbesitzern ist weiterhin ein nicht effizientes Wässern zu beobachten und leider wird dies auch von Fachfirmen unterstützt, die statt Bodenfeuchtemessern weiterhin Niederschlagsmesser zur Steuerung von Bewässerungssystemen einbauen, bis hin zur falschen Einstellung der Bewässerungsdauer dieser Systeme.

Rasenbewässerung © Daniela Scherwinsky

Eine Rasenfläche muss im Schnitt nur einmal pro Woche mit 25 Liter pro Quadratmeter bewässert werden, was eine Durchwurzelung in tiefere Bereiche zur Folge hat, allerdings ist der Rasen für jede Wassergabe dankbar und somit kann eine kleinere Wassergabe mehrfach die Woche Sinn machen, um an heißen Tagen das Grün zu erhalten.

Bei Gehölzen sieht der Wasserbedarf etwas anders aus. Kleinere Mengen Wasser, gelangen erst gar nicht in den Wurzelbereich, sondern werden von der Oberflächenbepflanzung „abgegriffen“ oder verdunsten.

Bei ausgewachsenen Bäumen oder Großsträuchern sollte eine Bewässerung, nach Möglichkeit ein Tröpfchensystem, eine ganze Nacht durchlaufen und das an heißen Tagen dann jede Nacht.

Pflanzenauswahl und Verdunstungsschutz

Bedingt durch die Klimaveränderung, sind viele unserer einheimischen Gehölze nicht mehr in der Lage, sich in gleichem Tempo anzupassen.

Nicht alle Pflanzen, die Sie schön finden, passen heute noch in ein nachhaltiges Gartenkonzept.

Daher mein Tipp: Beobachten sie die Natur, Pflanzen, die weiterhin robust sind, sollten erhalten werden, andere müssen weichen.

Leider wird diese Leitlinie von vielen meiner Kollegen nicht beachtet und der Umsatz steht im Vordergrund, auch wenn man es besser wissen müsste. Vertrauen Sie dem Profi und machen Kompromisse. 

Freiflächen sind absolut nicht hilfreich. Der Boden muss bepflanzt oder gemulcht sein, wobei von Letzterem eher abzuraten ist. Auch wenn es geordneter aussieht,  ist hier der Grundsatz der Biodiversität nicht mehr gegeben.

Hummel mit Blütenstaub
© Ian Scherwinsky

In diesem Sinne, wagen Sie mehr Unordnung und bleiben Sie wachsam, damit Sie Ihren Garten noch lange genießen können.



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