Pflanzenwelt

„Die Natur braucht sich nicht anzustrengen bedeutend zu sein, sie ist es.“ Robert Walser

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Die kleine Braunelle (Prunella vulgaris) ist Blume des Jahres 2023

Die kleine Braunelle ist bereits sehr lange als Heilpflanze bekannt. Da sie Gerbstoffe, Bitterstoff und ätherische Öle enthält, wurde sie Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts oft zu Gurgellösungen verarbeitet, ist allerdings auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt und findet dort Verwendung.

Obwohl die kleine Braunelle sehr robust ist und häufiges Mähen sowie Viehfraß gut verkraftet, ist sie in ihrem natürlichen Lebensraum auch auf dem Rückzug.

© Julian Denstorf Loki Schmidt Stiftung
©Julian Denstorf – Kleine Braunelle – Loki Schmidt Stiftung

Gerade die Stickstoffeinträge durch die Landwirtschaft machen ihr zu schaffen.

Dabei ist sie nicht nur eine hervorragende Bienennährpflanze mit einer Blütezeit zwischen Mai und Oktober, sie dient auch einigen Raupen seltener Schmetterlinge und Falter als Nahrungsgrundlage.

Der Baum des Jahres 2023 – die Moorbirke (Betula pubescens)

Birken gelten als Pioniergehölze, da sie bis auf weiteres als recht anspruchslose und anpassungsfähige Gehölze gelten. Durch ihre hohe Streuentwicklung liefern sie eine gute Grundlage für eine Folgevegetation.

Zudem spielt die Birke in alten Volkssagen und Gebräuchen eine große Rolle, da sie durch ihr frisches Blattgrün und die weiße Rindenfärbung als Sinnbild des Frühlings und als Fruchtbarkeitssymbol steht. So werden zu Pfingsten oft Birkenzweige aufgehängt oder der Maibaum mit ihnen geschmückt oder hierfür gleich eine Birke aufgestellt.

Birken sind im Vergleich zu anderen Bäumen sehr frostverträglich, wodurch sich ihr Verbreitungsgebiet über Europa bis Sibirien und Vorderasien erstreckt.

Baum des Jahres 2023 - Moorbirke
© Die Moor-Birke, Baum des Jahres 2023 / Bildautor: Rudolf Fenner

Die bei uns stark verbreitete Sandbirke (Betula pendula) unterscheidet sich von der Moorbirke in dem wichtigen Merkmal, dass sie mit trockeneren Standorten gut zurechtkommt. Ansonsten unterscheiden sich die Bäume nur gering voneinander, außer dass die Äste der Moorbirke waagrechter wachsen.

Birken sind stark lichtzehrend und können sich meist nur im Einzelstand voll entwickeln. Die weiße Rinde hilft ihnen, dass durch starke Sonneneinstrahlung keine Überhitzung der darunterliegenden Wachstumsschicht entsteht. Zwar sind die Bäume Flachwurzler, können aber ihre Wurzeln bis zu 25 Meter entwickeln. Bodenverdichtung oder nachträgliche Überbauung vertragen sie nicht.

Dadurch, dass wir in Deutschland rund neunzig Prozent der Moorflächen durch Trockenlegung verloren haben, ist der Lebensraum der Moorbirke bedroht und eingeschränkt. Vereinzelt findet man sie noch im Auengebiet, wo sie ausreichend Wasser findet. © Text: Ian Scherwinsky


Blume des Jahres 2022 – Die vierblättrige Einbeere 

(Paris quadrifolia)

© Loki-Schmidt-Stiftung – Blume des Jahres 2022

Die Blume des Jahres 2022 mag einem eine eigentümliche Wahl vorkommen. Obwohl in Deutschland vielerorts vorhanden, ist sie kaum bekannt und – wie sollte es anders sein – nun auch bereits in sechs Bundesländern auf der roten Liste der gefährdeten Pflanzen. Mehr zur vierblättrigen Einbeere und deren Wichtigkeit erfahren Sie bei der Loki-Schmidt-Stiftung

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist der Baum des Jahres 2022

Die Rotbuche ist ein sommergrüner bis 40m hoher Baum. Die Rinde ist glatt und grau. Die Blätter sind größer, als bei der Weißbuche und haben ein dunkleres Grün.

Buchenarten gehören in Mitteleuropa, Ostasien und Nordamerika zu den wichtigsten Waldbäumen. Die Rotbuche hat sich in Mitteleuropa vor etwa 4500 Jahren etabliert, da sich hier die Temperaturen senkten und die Niederschläge höher wurden und löste dann die vorherrschenden Eichen als Waldbaum ab. Die Rotbuche ist sehr schattenverträglich und bildet eine sehr dichte schattierende Krone, wodurch konkurrierende Bäume kaum eine Chance haben sich darunter zu entwickeln.

Blutbuche (Fagus sylvatica ‚Purpurea‘) © Daniela Scherwinsky

Schattierender Baum

Da die Rotbuche kaum Windbrüche aufweist, ist sie auch als Heckenpflanze bis zu über 3m Höhe sehr beliebt, wird allerdings heute kaum noch verwendet.

Im Herbst, etwa ab September, sind ihre Früchte die sogenannten Bucheckern eine wertvolle Nahrungsquelle für Waldtiere, allerdings wurden die Nussfrüchte auch gerne für die Ölgewinnung oder als Futtermittel für die Viehmast verwendet.

Der Klimawandel und die Rotbuche

Da die Rotbuche hitze- und trockenempfindlich ist, steht weiterhin die Frage im Raum, ob sie den Klimawandel in unseren Wäldern übersteht.

Noch behauptet sie sich sehr gut, da sie aber auch Probleme mit der Bodenverdichtung aufzeigt, müsste die Forstwirtschaft über kurz oder lang vom vermehrten Maschineneinsatz absehen, damit die Baumart in unseren Wäldern erhalten bleibt.

Für jeden Gartenbesitzer ist die Rotbuche als Baum oder Heckenpflanze ein Zugewinn.

Gerade die Blutbuche besticht durch ihre Blattfärbung. Hier in Wiesbaden ist ein imposantes Exemplar zu besuchen: Die Rotbuche im Henkell-Park im Stadtteil Biebrich mit einem Stammumfang von über 6 Metern (siehe Foto).

Rotbuche (Fagus sylvatica) © Ian Scherwinsky

Die Blume des Jahres 2021 – der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)

Seine Bestände sind rückläufig, sein Zuhause bedroht: Mit der Wahl des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres setzt sich die Loki Schmidt Stiftung für den Erhalt seines artenreichen Lebensraumes, das extensiv genutzte Grünland, ein.

©Karin Rollett-Vlcek – Heller Wiesenknopf Ameisenbläuling

Bunte Blumen, umherschwirrende Bienen, Schmetterlinge und Libellen: Der Anblick artenreicher Wiesen mag noch einigen vertraut vorkommen. Extensives, also schonend genutztes Grünland ist in den letzten 50 Jahren jedoch massiv zurückgegangen. Dabei zählt es zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft. Der Blüten- und Strukturreichtum des Grünlands, insbesondere der Feucht- und Nasswiesen, bietet nicht nur dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), sondern zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine wichtige Lebensgrundlage. Mehr über den großen Wiesenknopf erfahren Sie bei der Loki-Schmidt-Stiftung . Text und Bild: mit freundlicher Genehmigung der Loki-Schmidt- Stiftung.

Die Stechpalme ist der Baum des Jahres 2021

Die bei uns verbreitete, bedingt winterharte, Stechpalme der Art aquifolium ist als immergrünes Gehölz eine wertvolle Pflanze im Garten.

Die weiblichen Pflanzen bestechen dazu mit ihrem roten Fruchtschmuck, der lange an der Pflanze haftet.

Trotz ihrer bestachelten Blätter, die mühelos jeden Handschuh durchdringen, besonders am abgefallenen, trockenen Laub, ist die Stechpalme eine schöne Heckenpflanze, ob freiwachsend oder in Form geschnitten, meist aber als Solitär verwendet, die in ihrer Endhöhe zu einem stattlichen Baum von 10 bis 15 Metern Höhe wachsen kann.

Die Früchte sind giftig, dienen aber mit den Blättern gerne als Weihnachtsschmuck in Gestecken und Sträußen.

©Daniela Scherwinsky

In Deutschland steht die Stechpalme unter Schutz und darf somit nicht ohne Weiteres gefällt werden, auch wenn nach einer bestehenden Baumschutzsatzung keine Fällgenehmigung nötig ist.

Die Japanische Stechpalme (Ilex crenata) wird seit Einzug des Zünslers gerne als Buchsbaumersatz verwendet, ist aber leider hier noch nicht zu empfehlen, da sie stark frostanfällig ist.

Auch die hier heimisch gewordene Stechpalme ist aufgrund des Klimawandels bedroht, da sie mit trockenen Wintern und Sommern nicht gut zurechtkommt.



Wer möchte schon Genmais?

Mit freundlicher Genehmigung der Zukunftsstifung Landwirtschaft/Save our Seeds
Mit freundlicher Genehmigung der Zukunftsstifung Landwirtschaft/Save our Seeds

Die Folgen von genmanipulierten Pflanzen sind nicht absehbar. Wissen wir, wie das genmanipulierte Erbgut die Umwelt und damit uns beeinflusst? Nicht wirklich.

Obwohl genmanipulierter Mais 2009 in Deutschland verboten wurde, steht die Zulassung nun wieder im Raum. Wie erfahren wir wo Genmais angebaut wird und was können wir selbst unternehmen?

Ganz einfach: wo Bantam wächst, wächst keine Gentechnik! Durch den Anbau der samenfesten Bantam Maissorte müssen die Standorte vor Gentechnik geschützt werden. Dabei ist es unerheblich, ob Bantam im eigenen Garten oder auf dem Balkon gepflanzt wird. Wie es genau funktioniert erfahren Sie unter www.bantam-mais.de.

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